Die Ungültigkeit und Fitna der nautischen Dämmerung

Seit vielen Jahren werden die Muslime in Europa durch die Herausgeber der französischen Methode und durch uninformierte Moscheevorstände in die Irre geführt. Während der Ramadan in den letzten Jahren noch im Sommer lag und diese Methode für einige Sommerwochen als Idschtihad angesehen werden konnte, so ist sie seit 2022 gänzlich ungültig, und die Fastenzeiten sind somit nicht richtig. Und wer bereits versucht hat, mehr über diese Fatwa zu erfahren, wird nicht mit einer Fatwa belohnt, sondern lediglich mit Worten wie: "Es gibt diese Fatwa". Denn wenn so viele diese Methode benutzen, dann kann sie ja nicht falsch sein. Wer von den Vorständen diese Fatwa in die Hand bekommen hat, ist sicherlich innerlich in Peinlichkeit versunken, als er feststellte, dass diese Fatwa eine Bestätigung der 18 Grad ist und er die Gläubigen, die auf ihn vertraut haben, um ihre Ibadah gebracht hat. Aber leider bemühen sich die meisten nicht einmal, diese Fatwa zu suchen. Zumal diese Frage die Kompetenz einiger Menschen untergraben würde und man das Thema lieber schnell unter den Teppich kehren möchte.

Damit sich niemand mehr seiner Verantwortung entziehen kann und die richtigen und einheitlichen Gebetszeiten im ganzen Land etabliert werden können, muss jetzt mit diesem Mythos aufgeräumt werden. Und was wäre dafür besser geeignet als die Argumentation der UOIF in Frankreich?

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So schrieb die UOIF 2012 auf ihrer Internetseite:

Die Gebetszeiten, die von der UOIF erstellt und von GEDIS herausgegeben wurden, wurden unter der Leitung von Scheich Fayçal Maoulaoui und dem verstorbenen Herrn Ihsan Mikati festgelegt. Diese Zeiten wurden von den theologischen Seminaren angenommen, die 1994 und 1996 von der UOIF organisiert wurden und an denen mehrere herausragende Gelehrte teilgenommen haben, darunter:

Scheich Youssouf Al-Qardawi, Scheich Abdallah Ben Biya, Scheich Fayçal Maoulaoui, Scheich Issam Al-Bachir, Scheich Malek Al-Chaar, Scheich Nacer Al-Mimane, Scheich Ahmed Jaballah, Scheich Ounis Guergah, Dr. Moheb Eddin Abou Saleh. Während dieser Seminare wurde präzisiert, dass es drei Arten von Dämmerungen gibt:

Die astronomische Dämmerung: Sie tritt ein, wenn die Sonne unter dem Horizont bei einer Höhe von 18° steht, und sie entspricht dem Moment, in dem die vollständige Dunkelheit am Horizont eintritt. Die nautische Dämmerung: Sie tritt ein, wenn die Sonne unter dem Horizont bei einer Höhe von 12° steht. Die bürgerliche Dämmerung: Sie tritt ein, wenn die Sonne unter dem Horizont bei einer Höhe von 6° steht.

Wer nun aufmerksam mitgelesen hat, der stellt fest, dass die UOIF der Ansicht ist, dass die echte Dämmerung tatsächlich bei 18 Grad eintritt. Aber wie kommen sie nun auf die 12 Grad? Lesen wir einmal weiter:

Es hat sich herausgestellt, dass die Verwendung der astronomischen Dämmerung (18°) zur Berechnung der Gebetszeiten für die Länder Europas Schwierigkeiten bereitet, wie durch die untenstehende Grafik illustriert. Diese zeigt die Entwicklung des Sonnenaufgangs (Schuruk) und die Berechnung des Fadschr-Gebets über ein Jahr. Sie zeigt die Unmöglichkeit, die Gebetszeiten des Fadschr ab 18° von Mitte Mai bis etwa Mitte Juni zu berechnen.

Die Diskrepanz zwischen Fadschr und dem Sonnenaufgang (Schuruk) vergrößert sich und erreicht im Sommer einen Rekord von 3 Stunden und 40 Minuten. Die Diskrepanz zwischen dem Ishaa-Gebet und dem Fadschr-Gebet verringert sich in den Sommerwochen. Zum Beispiel: Am 28. Mai in Paris, basierend auf 18°, ist das Ishaa-Gebet um 00:27 und das Fadschr-Gebet um 03:03! Das ergibt eine Diskrepanz von 2 Stunden und 30 Minuten. Allerdings ermöglicht die Festlegung des Kriteriums von 12° (die nautische Dämmerung), diese Schwierigkeiten zu überwinden. Zum einen überschreitet die Diskrepanz zwischen dem Fadschr-Gebet und dem Sonnenaufgang (Schuruk) niemals 2 Stunden während des ganzen Jahres. Zum anderen bleibt die Diskrepanz zwischen dem Ishaa-Gebet und dem Fadschr-Gebet konstant groß. Wenn man die Berechnung für das vorherige Beispiel neu durchführt, erhält man für Paris am 28. Mai, basierend auf 12°, das Ishaa-Gebet um 23:23 und das Fadschr-Gebet um 04:14.

Daher erleichtert die Wahl des 12°-Kriteriums die Einhaltung dieser religiösen Praxis für Muslime, die in Europa leben, besonders während des Ramadanmonats und insbesondere in der Sommerzeit. Darüber hinaus bietet diese Wahl den Vorteil, dass sie das ganze Jahr über genutzt werden kann

Diesen Text müssen wir jetzt einmal aufschlüsseln und weiter erklären. Die Dämmerungen der nördlichen Sommer sind durch das geringe Herabsinken der Sonne sehr lang. Dies kann für einige Menschen zur Erschwernis werden. Aus diesem Grund haben Gelehrte es erlaubt, den Isha mit dem Maghrib zu verbinden. Denn das Zusammenfügen von bestimmten Gebeten ist aus der Sunnah überliefert. Dann gibt es einen Zeitraum im Hochsommer, an welchem die Dämmerung nicht endet, sodass man die Dämmerung vom Punkt des Untergangs bis zum Punkt des Aufgangs mit dem Auge verfolgen kann. Für diese Zeit wurden Methoden entwickelt, die Gebetszeiten zu schätzen. Zu diesen Methoden zählt die Fatwa der MWL. Aber auch die 12 Grad können als Idschtihad in dieser Zeit von Mai bis Juni nicht als falsch bezeichnet werden.

Somit haben wir für diese Zeiten im Sommer zwei Fatwas als Werkzeuge zur Verfügung gestellt bekommen.

  1. Das Verbinden von Isha mit Maghrib, wenn die Zeiten zu lang werden.
  2. Das Nutzen von Schätzungsmethoden, wenn die Zeiten verschwinden.

So muss auch erwähnt werden, dass die MWL und die Großgelehrten es verboten haben, die Gebetszeiten zu ändern, nur weil sie zu früh in den Morgen oder zu spät in die Nacht fallen. Solche geänderten Zeiten sind ungültig, solange sie nicht in den 2. Punkt fallen. Denn wenn der Fadschr existiert, dann kann niemand behaupten, dass man ihn ignorieren kann und ihm nicht folgen braucht.

Und kommen wir zurück zum UOIF und ihrer Fatwa, welche so fatal falsch ist, dass sie das ganze Jahr über ungültige Fastenzeiten generiert. Denn sie sagen: "Da die Dämmerung im Sommer zu lang wird und im Hochsommer über die Nacht andauert, rechnet man stattdessen einfach mit der nautischen Dämmerung von 12 Grad. So sind die Zeiten für uns in Paris angenehmer." Und wenn sie dies nur im Sommer tun würden, könnte man trotz der Ungültigkeit dieser Regel noch einen gewissen Respekt vor der Gewaltigkeit der Gebetszeiten erkennen. Aber sie haben 1996 entgültig beschlossen, die Gebetszeiten des Fadschr und Ishaa für immer abzuschaffen, indem sie diese Regel für das ganze Jahr einführten. Nie mehr, auch nicht im Winter und im Ramadan, der in ein paar Jahren im Winter sein wird, wird noch jemand mit dieser Methode zur vollständigen Dunkelheit sein Fasten beginnen. Das zu wissen, bedrückt das Herz eines jeden Gläubigen.